Nichtoffener Reallisierungswettbewerb

Solestadt Bad Dürrenberg
Gerd Holzwarth | Philipp Rösner

Die historische Kurparkanlage mit dem Gradierwerk bildet einen Kern, der in seinem Denkmalwert respektiert und nach gartendenkmalpflegerischem Ansatz punktuell angepasst und wo nötig in seiner Materialität erneuert wird. Um diesen mit minimalinvasiven Eingriffen aufgewerteten und in seinem Charakter gestärkten Kern befinden sich mit dem Saalehang im Süden und Westen und dem Borlachplatz und dem Kohlebahntunnel im Norden Handlungsfelder, die mit einer stimmigen und zeitgemäßen Gestaltung Übergänge zu Stadt und Landschaft bilden.

So wird der Park aus seinem Zentrum heraus gestärkt und durch seine Strahlkraft in den Randbereichen zur Umgebung geöffnet. Der Park ist bereits heute durch das Gradierwerk und die räumlichen Begrenzungen in unterschiedliche Bereiche mit je eigenem Charakter unterteilt. Diese historisch gewachsene Aufteilung wird durch die nach Westen halbkreisförmige Anordnung neuer, ebenso eigenständiger und ausdrucksstarker Bereiche unterstützt.

So sollen die Eingriffe innerhalb des Denkmalbereiches auf das Nötigste reduziert werden um mit gezielten Aufwertung in den Randbereichen die Gesamtanlage zu stärken und die Vernetzung wischen Kuranlage, Stadt und Saale zu verbessern. Lediglich das nördliche und südliche Ende des Gradierwerks mit den noch bestehenden Fundamenten wird neu interpretiert und dadurch wieder zu zentralen Teilen der Gesamtanlage.

Der fast völlig vom Bewuchs verstellte Saalehang stellt dabei ein bisher ungenutztes Potential dar. Historisch war dieser Hang immer mit unterschiedlichsten Nutzungen belegt, an die heute nur noch Reminiszenzen erinnern. Diese in den Hang eingeschriebenen Orte werden durch das Konzept freigelegt, erschlossen und neu inszeniert. Zudem werden zahlreiche historische und neue Blickbeziehung hergestellt und Aussichtspunkte geschaffen.