Hauptgüterbahnhof Braunschweig

Eingebettet in die Bahnstadt
Die Entwicklung der Bahnstadt als Ganzes ist für die Stadt Braunschweig eine fast einmalige Chance zur städtebaulichen Weiterentwicklung. Erstreckte sich das Stadtgebiet historisch im Wesentlichen nördlich der Bahnlinie, gelingt mit der Bahnstadt langfristig der Sprung über die Gleise in ein Entwicklungsraum von insgesamt rund 300ha Größe. Unter dem Schlagwort „Stadt kompakt weiterbauen“ versammeln sich die vielfältigen Teilräume Bahnhofsquartier, Hauptbahnhof, Gleisharfe, Bebelhof und EAW-Gelände mit unterschiedlichen Begabungen.
Der ehemalige Hauptgüterbahnhof sticht aufgrund seiner gewachsenen, gewerblich-kreativen Identität und seiner zusammenhängenden, verfügbaren Fläche als wesentlicher Bestandteil hervor. Hier ist eine kompakte städtebauliche Entwicklung in Reichweite!
Mit den Verknüpfungsmöglichkeiten in die RailCity des Siemensareals entsteht ein bestens vernetztes Stück Stadt! Über das neu geplante Freiraumband ist das Quartier Ackerstraße an den Hauptgüterbahnhof angebunden. Das trägt zur Weiterentwicklung von der Randlage zu einem gut eingebundenen Stadtquartier bei.

Anschluss an die grünen Ringe
Das Grünsystem der Stadt ist durch zwei grüne Ringe geprägt. Den inneren Ring bilden die ehemaligen Wallanlagen. Der Bürgerpark und Naherholungsgebiet Südsee sind die Anschlusspunkte für die Bahnstadt an dieses Netz. Vor allem die Gleisharfe und die damit mögliche Umsetzung des Ringgleises sorgt aber für einen Lückenschluss im Freiraumnetz.
Die Freiräume im Güterbahnquartier vernetzen beide in dieses Freiraumsystem. Zum einen im Norden über den wunderbaren Hauptfriedhof, im Süden zur neuen Brücke über das verbleibende Gleisfeld zur Gleisharfe. So entsteht ein außergewöhnliches Freizeitband für Sport und Aktivitäten um das Stadtgebiet.

Zwischen_Parks
Zwei Freiraumbänder stellen die Vernetzung zu den umliegenden Stadtgebieten her, nehmen aber auch die für das Quartier selbst notwendigen Freiraumnutzungen auf. Im Norden, im Übergang zum Quartier Ackerstraße, entsteht eine intensiv genutzte grüne Fuge mit Flächen für Gärten und Gardening-Projekte, aber auch notwendige Spiel- und Sporteinrichtungen.
Die aktive Achse im Süden begleitet die geplante Trasse für den ÖPNV, Fuß- und Radverkehr. Hier sind eingestreute „Inseln“ für Sport und Aktivität im Übergang zur Grundschule und KiTa geplant. Auch die Mehrfachnutzung von Außen- und Sportanlagen der Schule ist möglich. Neben erforderlichen und eindeutigen Nutzungszuweisungen wird entlang der Wege und in den Wiesenräumen hinreichend Platz für informelles Spiel und Aufenthalt angeboten. Den verschiedenen Generationen werden so ausreichend Flächen zur Aneignung zur Verfügung gestellt, mit dem Ziel die Flächennutzung mit der neuen Stadtgesellschaft weiterzuentwickeln.
Die Trasse selbst erhält durch begleitende Versickerungsmulden und Baumreihen ein grünes Profil, welches gemäß des Stockholmer Systems den Wurzelbereichen deutlich mehr Volumen und Wasserzufuhr sichert. Die hierher geführten Niederschläge aus den befestigten Bereichen des Quartierkerns werden über die Bäume mikroklimatisch wirksam verdunstet und die Neupflanzungen zugleich klimaresilient hergestellt.

Stadt Braunschweig
yellow z Architekten und Stadtplaner
Gerd Holzwarth, Mansura Perveen