offener, zweiphasiger städtebaulicher Ideenwettbewerb

meier.werner Architekten
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
30,5 ha
Maike Nolte

Im Wettbewerbsgebiet ist eine stadträumliche Situation vorzufinden, die für den Wohnungsneubau nach sozialistischen Idealen in den 50er bis 70er Jahren typisch ist.

Diese stadträumliche Charakteristik wird bei der Neugestaltung auf eine Weise entwickelt, welche die bestehenden städtebaulichen Qualitäten bewahrt und die vorhandenen Potentiale für eine Nachverdichtung durch Wohnbebauung neu erschließt.

Dazu werden im Konzept die im nördlichen Teil befindlichen Bestandszeilen zu jeweils einem neuen u-förmigen Baukörper zusammengefasst. Dadurch ergeben sich sowohl öffentliche Außenräume als auch eher private, halböffentliche Außenräume, die blockartig begrenzt und nach Nordosten offen sind.

Die im Entwurf neu angelegte Quartiersplätze tragen zur Verkehrsberuhigung und zur Verbindung der nördlichen Grünanlagen und halböffentlichen Infrastrukturen mit den Wohnhöfen bei und schaffen zugleich Bezüge und Zugänglichkeit zu den halböffentlichen Grünräumen der Höfe. In diesen introvertierteren Räumen legt sich ein Patch aus Mieter- und Gemeinschaftsgärten über die bestehenden Wiesenräume und integriert den teils wertvollen Baumbestand in eine nachhaltige Grünstruktur.

Der Straßenraum der Michelangelostraße wird auf der südlichen Seite durch eine Reihe, durch Sockel gefasste, 11‐geschossige Wohntürme begrenzt.

Die so nach Norden hin von dem Wohnungsneubau gefasste Hanns-Eisler-Straße, erhält mit dem verkehrsberuhigten und durch kleine Plätze rhythmisierten Straßenraum einen lebendig-urbanen Charakter. Dabei sollen sich die öffentlichen und halböffentlichen Nutzungen der Sockelgeschosse mit dem öffentlichen Freiraum in Beziehung setzen und neue Qualitäten schaffen. Kleine Spiel- und Freizeitangebote, Straßencafé und öffentliche Nutzungen beleben und aktivieren den Straßenraum als nutzbaren urbanen Freiraum.

Die Michelangelostraße zoniert in diesem Konzept zukünftig die sich in der Typologie unterscheidenden Freiraumsysteme. Durch die Verringerung des bislang großen Straßenraums sowie der Neuanlage von grünen Verknüpfungen in Nord-Süd-Richtung wird eine stadträumliche Vernetzung erzeugt. Auf diese Weise wird der urbane und lebendige Freiraum um die Hanns-Eisler-Straße mit den ruhigeren und geschützten Grünbereichen im Norden verbunden.